LEITFADEN ZUR DAUERHAFTEN MINDERUNG DES LEGIONELLEN-RISIKOS IN TRINKWASSERVERSORGUNGSANLAGEN
- Adäquate Betriebstemperatur des Wassersystems:
Im gesamten Warmwasserverteilungsnetz soll die Temperatur von 55°C nicht dauerhaft unterschritten werden, weshalb die Speicher-Temperatur oder die Temperatur am Warmwasseraustritt (gilt auch für zentrale Durchlauf- Wasserwärmer mit einem Volumen > 3l) > = 60°C sein muss.
- Adäquate Temperatur des Kaltwassersystems:
Das Kaltwasser soll eine Temperatur von 20°C nicht überschreiten, weshalb eine ausreichende Wärmedämmung von Kaltwasserleitungen erforderlich ist.
- Überwachung der Temperaturen des Warm- und Kaltwassersystems:
Regelmäßige Messung und Protokollierung der Wasser-Temperatur an definierten Stellen des Warm- und Kaltwassersystems soll die Dauerhaftigkeit der adäquaten Temperaturen kontrollieren.
- Entfernung von Ablagerungen im Speicher oder Speicher-Trinkwasserwärmer:
Das Bodenablaufventil der Warmwasserspeicher ist in vierteljährlichen Abständen zu betätigen, um mobilisierbare Sedimente zu entfernen und die Funktion zu erhalten.
- Die Mischung mit Kaltwasser soll unmittelbar vor der Entnahmestelle erfolgen.
- Selten oder nie verwendete Duschen und Auslaufventile sollen entfernt werden und die zubringenden Leitungen vom aktiven Leitungsnetz abgetrennt werden.
Kaltwasserauslässe sollen bei Nichtgebrauch einmal monatlich gespült werden.
- Ablagerungen an peripheren Wasserauslässen:
Duschköpfe, Perlatoren und Einsätze an Auslaufarmaturen von Waschbecken müssen sauber und frei von Ablagerungen sein. Diese sollen so angebracht werden, dass eine Demontage zur erforderlichen Reinigung bzw. Desinfektion mit folgender Remontage leicht möglich ist.
- Bei weitläufigen und stark verzweigten Installationssystemen sind dezentrale Wasserwärmer einer zentralen Warmwasserversorgung vorzuziehen.
- Bei Neuinstallationen ist darauf zu achten, dass Totleitungen und kaum benutzte Leitungsteile nicht entstehen.